Von Utila zum Rio Dulce22. September 2022

bye bye

Dienstag, 17. Mai 2022

Nach fast 2 Monaten verlassen wir schweren Herzens unsere Lieblingsinsel Utila (Honduras). Ein angekündigter Wetterumschwung, der uns Westwind bescheren soll, drängt uns zu dieser raschen Entscheidung.

Entgegen der Aufenthaltsbestimmungen haben wir uns länger in Honduras aufgehalten, wissen aber, dass für solche Fälle feste Tarife für den sogenannten „overstay“ gelten. Was wir nicht wissen, dass diese Gebühr nur auf der Bank eingezahlt werden kann. Die einzige Bank auf der Insel hat bereits seit Tagen Softwareprobleme und kann daher auch heute weder Ein- noch Auszahlungen durchführen. Nach längeren Diskussionen mit dem Hafenkapitän und der Einwanderungsbehörde dürfen wir ausnahmsweise diese Gebühr beim Hafenkapitän hinterlegen. Selbstverständlich müssen wir für dieses Entgegenkommen ein gewisses Trinkgeld drauflegen.

Nachdem wir im Besitz aller notwendigen Ausreisestempeln und -papiere sind, lichten wir den Anker und steuern den westlichsten Ankerplatz von Honduras an.

Mittwoch, 18. Mai 2022

Ziemlich genau 24 Stunden später erreichen wir unser Ziel:

die Halbinsel Cabo Tres Puntas.

Donnerstag, 19. Mai 2022

In der Nacht drehte der Wind auf West, sodass der Ankerplatz sehr ungemütlich wird. Wir starten bereits um 06:00 Uhr morgens Richtung Guatemala.

Nach etwas mehr als 2 Stunden erreichen wir die

Steuerbord-Einfahrtsboje in den Rio Dulce

Ab hier wird die Einfahrt in den Rio Dulce für alle Schiffe mit einem Tiefgang von mehr als 1,5 m ziemlich problematisch.

Unsere Tifricat mit etwa 1,1 m Tiefe meistert diese Einfahrt natürlich bravourös.

Noch mehr als eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

Blick auf Livingston

In Guatemala ist es ratsam für die notwendigen Behördenwege einen Agenten zu nehmen und daher funken wir Raul, den hier ansässigen Agenten, an. Nach wenigen Minuten kommen die Mitarbeiter der Agentur Raul zu unserem Schiff und holen die notwendigen Papiere ab.

Auch wir schnappen unser Dinghi und fahren in die Ortschaft um uns einheimisches Geld (Quetzal nennt sich hier die Währung) zu beschaffen.

Fähranlegestelle

In der Zeit in dem unsere Papiere bearbeitet werden testen wir in einer Hafenkneipe das guatemalische Bier

Cerveca Gallo - schmeckt perfekt

Nach drei Stunden können wir die fertig ausgefüllten Einreiseformulare im Agentur Büro abholen.

Auf dem Weg dorthin passieren wir eine interessante Stelle:

den öffentlichen Wäschewaschplatz!

Eine tolle Einrichtung – Gitti ist ganz begeistert!

Aber wir haben keine Zeit zum Wäsche waschen, wir wollen in den Rio Dulce.

Es ist ein außergewöhnliches Erlebnis - das erste Mal mit unserer Tifricat im Süßwasser -

in dieser wunderschönen Gegend

mit der üppigen Vegetation

es gibt sogar Hostels

rechts grün, links grün ...

Natur pur

ach wie niedlich!

So sieht die Einfahrt auf der elektronischen Seekarte aus

Es ist interessant zu beobachten, mit welch einfachen Mitteln Einheimische ihren Lebensunterhalt bestreiten oder einfach nur ihren Hunger stillen wollen?

reicht der Fang für zwei?

Nach der schmalen Fahrt durch den Rio gelangen wir in den ersten See:

El Golfete

Da uns der Ankerplatz gut gefällt, beschließen wir, hier zwei Nächte zu verbringen.

Freitag, 20. Mai 2022

Wir lassen unser Beiboot ins Wasser um die nähere Umgebung zu erkunden. Kaum in den ersten Seitenarm abgebogen, entdecken wir ein nettes Restaurant, welches mit viel Liebe zum Detail erbaut wurde.

Wir sind momentan die einzigen Gäste

und genießen das köstliche Essen

Samstag, 21. Mai 2022

Heute nehmen wir das letzte Teilstück in Angriff und segeln zum Hauptort, der wie der Fluß Rio Dulce heißt

Direkt vor der Nanajuana Marina lassen wir den Anker fallen.

Ankerplatz von der Brücke aus

Donnerstag, 02. Juni 2022

Seit einigen Tagen gibt es eine eigenartige Insektenplage. Zur Dämmerung kommen aus dem Wasser Millionen von fliegenden Insekten und schwärmen in die Luft. Vor allem bei Lichtquellen gibt es massenhaft Ansammlungen, so dass die jeweilige Lichtquelle sich verfinstert. In den meisten Lokalen wird dann das Licht abgedreht. Eine Fahrt mit dem Beiboot ist unmöglich, da die Insekten einem ins Gesicht, vor allem in die Augen fliegen. Nach etwa 2-3 Stunden sterben alle diese Tierchen und fallen ins Wasser oder auf den Boden. Täglich ist das Deck unserer Tifricat voll mit diesen

Motten ähnlichen Viechern.

Da das tägliche Reinigen des Decks sehr mühsam ist, beschließen wir, unsere Tifricat bis zum Krantermin in eine kleine günstige Marina zu stellen, wo wir mit einem Wasserschlauch agieren können.

Marina Punta Bonito

eine schöne Anlage und

top gepflegt.

Einziger Wermutstropfen ist die nahe gelegene, von LKW´s stark befahrene Brücke. Durch die relativ steile Auf- bzw. Abfahrt sind die Brummis gezwungen die Motorstaudruckbremse zu aktivieren, die einen Höllenlärm verursacht -

jedoch ein sicherer Platz zum Stehen!

Mittwoch, 15. Juni 2022

Über die sozialen Netzwerke erfahren wir, dass es ganz in der Nähe ein Hotel & Restaurant gibt, welches von Schweizern geführt wird. Die Bewertungen sind ausgezeichnet – also nichts wie hin.

Da keine Straße zum Restaurant führt, ergreifen wir das Angebot des Restaurants und lassen uns vom Wassertaxi von der Marina abholen. Nach einer Fahrzeit von ca. 20 Minuten erreichen wir

das Hostel Casa Perico

mitten im Dschungel

ein herrliches Ambiente

mit Schweizer Spezialitäten

und internationalen Cocktails

Freitag, 17. Juni 2022,

Unsere Tifricat soll bald an Land kommen und am Trockendock macht das Bordleben nicht unbedingt Spaß - daher bevorzugen wir bis zur Abreise nach Österreich das Wohnen in einem netten kleinen Bungalow.

Eine einfache, aber klimatisierte Dschungelhütte

mit schöner und

von Moskitos geschützter Veranda

Auf unseren Dinghifahrten – egal ob zum Einkauf oder in diverse Restaurants - passieren wir fast täglich eine kleine belebte Insel, deren Gestank ihr glücklicherweise nicht wahrnehmen müsst

Dienstag 21. Juni 2022

Heute ist es soweit - unsere Tifricat wird in der RAM Marina an Land gekrant.

Vorher müssen wir aber noch unser

Vorsegel trocknen, bergen und verstauen.

Anschließend beginnt das Kranen

Donnerstag 30. Juni 2022

Alles ist erledigt, alles ist (hoffentlich) gut verstaut und wir machen uns auf den langen Weg nach Graz. Die erste Etappe bringt uns

mit diesem feudalen Bus

innerhalb von 6 1/2 Stunden nach Guatemala City.

Dann geht es weiter mit dem Flugzeug nach Panama City und von dort nach Madrid. Nach einem zweitägigen Aufenthalt in Madrid fliegen wir über Frankfurt nach Graz.

Österreich hat uns wieder und das bis Ende September 2022.

Wie es weiter geht seht ihr im nächsten Reisebericht!

Bis dahin liebe Grüße

die Tifricat Crew

Gitti & Fritz


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