Dienstag, 15.05.2012
Nach 3 Tagen vor Anker in Giardini Naxos (Sizilien) segeln wir unter bewölktem Himmel nach Reggio di Calabria. Wir legen in der Marina Darsena an, da es hier keinen Ankerplatz gibt. Marina ist vielleicht übertrieben – es ist ein Steg am Eck des Hafens mit Wasser- und Stromanschluss - aber wir liegen gut.
Wir lernen Saverio kennen, der sich auf Yachtservice spezialisiert hat, erhalten eine Flasche Wein von ihm und nehmen seine Dienste, wie Fahrten zum Restaurante „famiglia“ und Supermarkt in Anspruch.
Da wir uneingeschränkt Wasser zur Verfügung haben, wird die TIFRICAT vom Salz befreit und Wäsche gewaschen.
Donnerstag, 17.05.2012
Wie vom Wetterbericht angekündigt, fegt in der Nacht Starkwind zwischen 35 und 40 Knoten über Reggio di Calabria und wir schaukeln gewaltig, da die Wellen auch in die Marina eindringen. Die TIFRICAT hat diesen Sturm heil überstanden, aber das Nachbarschiff hat darunter schwer gelitten.
Am Freitag beruhigt sich das Wetter wieder und wir besichtigen die Stadt, eine ca. 1 km lange Fussgängerzone mit einem Shop nach dem anderen.
Samstag, 19.05.2012
Wir starten Richtung Strasse von Messina und müssen bald gegen die Strömung ankämpfen, da wir in etwa 2 Stunden zu früh losgefahren sind (aber Fritz konnte es wieder einmal nicht erwarten!). Mit 0 – 2,3 Knoten Geschwindigkeit motoren wir mühsam dahin, bis endlich der Südwind einsetzt und wir die Segel setzen können.
Um 17:30 erreichen wir den Hafen von Milazzo und ankern unerlaubterweise, da der Marinaplatz € 100,- pro Nacht kosten würde. Wir gehen in die Stadt und suchen laaaange nach einem Lokal mit Fernseher, weil: Championsleag-Finale Bayern – Chelsea.
Sonntag, 20.05.2012
Am frühen Morgen tanken wir Diesel und nehmen Kurs nach Vulcano (Äolische Insel).
Wir ankern nach 20 Seemeilen - penetranter Schwefelgeruch steigt uns in die Nase. Da heute Sonntag ist, gönnen wir uns ein Wiener Schnitzel an Bord.
Viele andere Schiffe ankern hier ebenfalls und es wird in der Nacht ziemlich turbulent, da wieder Starkwind aufkommt. Aber unser Anker hält bestens.
Montag, 21.05.2012
Der Wind dreht sich, es wird ungemütlich, wir motoren nach Lipari, ein sehr touristischer kleiner Ort. Da es aber hier keinen geeigneten Ankerplatz gibt, fahren wir zurück nach Vulcano, hier liegen wir wieder gut.
Dienstag, 22.05.2012
Vulcano entpuppt sich als nettes Örtchen mit einigen Restaurants und Bars. Viele Touristen mit Wanderausrüstung besteigen den rauchenden Krater. Wir halten TIFRICAT-Wache, da uns wiederum der Wind um die Ohren bläst.
Freitag, 25.05.2012
Der Kapitän stürzt sich mit Todesverachtung bei geschätzten 19°C Wassertemperatur (unsere Anzeige funktioniert leider nicht richtig) in die Fluten, um die TIFRICAT unter Wasser von Muscheln zu befreien. Nach einer Stunde unter Wasser konnte das Unterwasserschiff vom Gröbsten befreit werde. Diese Reinigung wirkt sich sehr positiv auf die Geschwindigkeit aus.
Am Nachmittag steht Wellness am Programm. Das Schwefelbad – pfui stinkt das!! – soll einer Verjüngungskur gleichen. Vermutlich haben wir was falsch gemacht, denn es hat sich keinerlei Veränderung eingestellt. Schade!
Samstag, 26.05.2012
Wir verlassen Vulcano und segeln zur nächsten äolischen Insel: Filicudi.
Auf beiden Buchten, die wir anlaufen, ist es sehr tief – ankern nicht möglich – doch wir finden auf der Süd-West-Seite eine Boje, an die wir uns hängen.
Der Hafen ist etwas verkommen, außer 2 kleinen Geschäften ist alles geschlossen. Wir erhalten eine Mitfahrgelegenheit auf den Berg zur Villa La Rosa. Von dort haben wir einen traumhaften Blick auf die Bucht – nur keinen Fotoapparat mit. Nach einem Gläschen Wein und einer delikaten Pizza führt uns der Chef des Restaurants wieder zum Hafen. An Bord überfallen uns heimatliche Gefühle und wir beenden ihn mit Flötenspiel und Volksliedern.
Pfingstsonntag, 27.05.2012
Heute passiert etwas Wunderbares: Fritz gelingt es, über die Kurzwellenanlage ein „sailmail“ zu versenden – hurraah! D.h. ab sofort sind wir via Email auch ohne Internet erreichbar. Auch Wetterdaten können wir jetzt jederzeit empfangen.
Pfingstmontag, 28.05.2012
Um 9:00 lichten wir den Anker: KURS AUF SADINIEN! Anfangs können wir bei leichtem Wind mit Großsegel und Gennaker dahingleiten.
Dann schläft der Wind aber komplett ein und wir müssen die meiste Zeit motoren . Unvorstellbar ist, dass wir einen ganzen Tag und eine ganze Nacht nicht ein einziges Schiff sehen. Beinahe unheimlich!
Mittwoch, 30.05.2012
Nach 55 Stunden und 241 zurückgelegten Seemeilen ankern wir an der Südostküste von Sardinien, in der Bucht von Villasimius.
Ein traumhaftes, hellgrünes Wasser - wir schwimmen das erste Mal – wunderbar! Jetzt genießen wir das Bordleben so richtig.
Donnerstag, 31.05.2012
Nachdem wir unseren Dieseltank in der Marina Villasimius gefüllt haben (€ 1,917 pro Liter!) und auch die Wassertanks, nehmen wir Kurs auf die Hauptstadt Sardiniens: Cagliari.
Am Nachmittag legen wir bei leichtem Regen in der Marina PORTUS KARALIS an.
Die Sonne lacht aber einige Minuten später wieder vom Himmel und wir liegen quasi Mitten in der Stadt. Cagliari gefällt uns auf Anhieb. Wir bummeln durch die Altstadt den Hang hinauf und sind begeistert von den freundlichen Menschen, den schönen Gebäuden, grünen Parks ….
Abends entdecken wir eine Musikbar mit Livemusik – perfettamente!
Demnächst gibt es eine Diashow über Cagliari!
Bis zum nächsten Reisebericht
liebe Grüße an die hompage-Leser
die TIFRICAT - Crew
Gitti & Fritz