Donnerstag, 3. Mai 2012
Heute ist es soweit, wir müssen uns schweren Herzens von unseren lieben griechischen Freunden Dimitrios (kurz Mimi genannt) und Nikos, die uns so herzlich aufgenommen haben und uns in allen Belangen großzügig unterstützten, verabschieden. So war es z.B. fast selbstverständlich, dass wir einen Motorroller oder ein Auto für Stadtfahrten zurVerfügung gestellt bekamen. Mimi´s Worte: „here is the best service you ever can find in the world“.
Ein letztes mal Miesmuscheln in Nikos Taverne:
und anschließend einen Abschiedstrunk in Mimi´s Sunset-Café in der Marina.
Freitag, 4. Mai 2012
Um 7:00 Uhr früh verlassen wir die Messolonghi-Marina.
Aus den Auspuffen der beiden Motoren raucht es, unsere TIFRICAT macht kaum Fahrt. Wir drehen um und ankern. Fritz organisiert einen Tauchanzug und eine Spachtel
und sieht sich das Unterwasserschiff an. Wo sind die Propeller? Zwei Muschelpakete lachen ihn an. Damit ist kein Vortrieb möglich. Mit dem neuen, hervorragend funktionierenden Tiefenschnorchelgerät hat der Kapitän innerhalb von einer halben Stunde die Bösewichter beseitigt. Wir beschließen, den Start auf den nächsten Tag zu verlegen – angeblich sei laut Thomas (ein Schweizer Bootsbauer) ein Freitag so und so kein geeigneter Tag um einen Törn zu beginnen.
Samstag, 5. Mai 2012
Anker auf um 6:50 Uhr – good bye Messolonghi - jetzt aber wirklich.
Wird auch Zeit nach 4 Wochen. Wir nehmen Kurs auf die Stadt Poros auf der Insel Kephallinia bzw. Kefalonia (die Griechen haben mindestens 2 verschiedene Namen für alles).
Ca. 3 Stunden später, südlich der Insel Okseia ein Aufschrei der Bordfrau: DELPHINE!! Welch wunderbares Omen. Jetzt passt alles. Wir setzen die Segel und legen um 15:40 im Hafen Poros an.
Sonntag, 6. Mai 2012
Bei Sonnenaufgang laufen wir aus und motoren 29,4 Seemeilen nach Argostoli, die Hauptstadt von Kefalonia.
Diese Stadt gefällt uns sehr gut. Es gibt viele Geschäfte, Gemüse-, Obst-, Fisch- und Fleischmärkte, nette Restaurants und Lokale und viele junge freundliche Leute. Bei einem schweren Erdbeben 1953 wurde Argostoli beinahe gänzlich zerstört und dann als schöne, moderne Stadt wieder aufgebaut.
Der Tourismus hält sich um diese Zeit noch in Grenzen, aber eines der größten Kreuzfahrtschiffe wird erwartet: die QUEEN ELIZABETH. Kaum hat sie angelegt, ist Action! Massen von Menschen tummeln sich in der Stadt. Fritz meint, alles beinahe Hundertjährige. Ist egal, jeder kauft ein Souvenir – gut für die griechische Wirtschaft.
Donnerstag / Freitag, 10./11. Mai 2012
Die Starkwindfront ist vorbeigezogen und wir verlassen Argostoli. Zum Abschied werden wir mit dem Anblick von Schildkröten (die griechischen Fischer rufen: Caletta Caletta) belohnt. Nun geht es Richtung Italien. Unter voller Besegelung schaukeln wir fürchterlich, weil hart am Wind, unangenehme Wellen. Wir reffen zwar, aber an der unruhigen Fahrt ändert sich nicht viel. Bordfrau Gitti geht es gar nicht gut.
Aber Kapitän Fritz hat alles im Griff.
Der erste Tag, die erste Nacht sind überstanden, nun wird´s besser.
Samstag, 12. Mai 2012
Das Meer hat sich beruhigt, der Wind ist eingeschlafen, wir motoren in etwa 12 Stunden.
Kurz vor der Straße von Messina sehen wir Schaumkronen. Das hat nichts Gutes zu bedeuten. Innerhalb von Minuten bläst der Wind mit 25 – 30 Knoten, die Wellen schlagen Purzelbäume Und unsere TIFRICAT tanzt wie verrückt dazu. Na toll, jetzt müssen wir den Kurs ändern.
Wir segeln nur mit gereffter Genua auf die Stadt Taormina zu. 4 Stunden später, nach insgesamt 64 Stunden Fahrt haben wir 250 Seemeilen zurückgelegt und ankern in der Bucht von Giardini Naxos.
Hier liegen wir wunderbar ruhig und können uns relaxen. Die Kulisse ist einzigartig. Die am Berg gebaute Stadt Taormina
und der rauchende, teilweise mit Schnee bedeckte Ätna.
Das einzig Tragische ist die Wassertemperatur: 12°C!!! Wir sind sehr bemüht, den Kontakt mit dem Meer zu vermeiden.
Sonntag, 13. Mai 2012
Wir starten unser Dinghi, fahren ans Land und schlendern durch die Gassen von Giardini Naxos - die ersten Schritte auf italienischem Boden.
Zurück an Bord, steht was Besonderes am Speiseplan, immerhin ist heute Muttertag. Ein Prosit auf unsere Mütter! Schade, dass sie nicht an unserem köstlichen Dinner teilnehmen können.
Auch der Abwasch muss sein....
Dienstag, 15. Mai 2012
Das Wetter hat sich beruhigt und wir nutzen das kurze gute Wetterfenster um nach Reggio di Calabria zu segeln.
Gitti sorgt für Essensnachschub.
Um 14:45 Uhr legen wir im Hafen von Reggio di Calabria an.
Jetzt heißt es wieder einmal warten auf den richtigen Wind zur Fahrt durch die Straße von Messina.
Bis zum nächsten Reisebericht
liebe Grüße an die hompage-Leser
die TIFRICAT - Crew
Gitti & Fritz
für die vielen netten Gästebucheinträge